Evangelische St. Georgsgemeinde Steinbach (Taunus)
Nachrichten aus der Steinbacher ÖKUMENE

Ökumeneverständnis der Ev. St. Georgsgemeinde Steinbach (Taunus)
Die evangelische Kirche versteht sich immer als Teilkirche der weltweiten Ökumene. Der ganze bewohnte Erdkreis« (Lk 2,1) – so die Bedeutung des griechischen Wortes oikoumene – ist der Raum, in dem unser christlicher Glaube, wir selbst und alle Kirchen sich bewegen. Alle Christen sind weltweit Geschwister. Die Gemeinde vor Ort ist sozusagen nur »eine Provinz in der weltweiten Kirche Jesu Christi« (Ernst Lange/Theologe). Die Vielfalt der Menschen, Gemeinden und Kirchen machen die Ökumene aus. Christen werden in die eine Kirche Jesu Christi hinein getauft und stehen damit... in einer unauflöslichen Beziehung zu allen Christinnen und Christen und Kirchen in der Welt.

Ökumene ist somit eine theologische Bestimmung. Deshalb ist jeder Gottesdienst und jedes Abendmahl für uns "ökumenisch" und bleibt deshalb nicht der eigenen Konfession oder Gemeindemitgliedschaft vorbehalten. Eine wechselseitige Gastfreundschaft ist damit der Kern der Ökumene. Eine Degradierung einzelner Kirchen und die daraus resultierende Kündigung der ökumenischen Gastfreundschaft verletzt daher die tiefe ökumenische Verbundenheit aller Christen. Soziale Zusammenarbeit und Geselligkeit zwischen Gemeinden und Konfessionen bleiben zwar weiterhin möglich, bilden aber nur eine Oberfläche, der die Tiefe verloren gegangen ist. Konfessionsverschiedene Paare merken dies unmittelbar und leiden daran stärker als andere Christen unterschiedlicher Konfession.

Eine römisch-katholische Kirche, die den Herrschaftsanspruch als alleinige Kirche über alle Christen nicht aufgeben möchte und deshalb auch nicht Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen ist, muss mit einer Ökumene der gegenseitigen Akzeptanz und Gastfreundschaft notwendigerweise ein Problem haben. Ökumene bedeutet für sie nur die Bereitschaft, alle Christen in ihre Kirche aufzunehmen. So steht allen Christen die Eucharistie offen, wenn sie zuvor in einer Gewissensentscheidung die katholische Sicht der Eucharistie teilen. Ohne ausdrückliche Zugehörigkeit ist eine wirkliche Gemeinschaft nicht möglich!

Das evangelische Verständnis der Ökumene ist dagegen eine Bewegung, in der unterschiedliche Christen gleichberechtigt nach neuen Ausdrucksformen des Glaubens und der Gemeinschaft und nach Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit suchen dürfen und müssen (klassisch: Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung). Der Grad der Gleichberechtigung zeigt sich neben der Akzeptanz des Individuums vor allem in der eucharistischen Gastfreundschaft, am Segensverständnis (auch für Homosexuelle), am Frauenverständnis, der Sexualmoral, dem Umgang mit Missbrauch etc.. Ökumenischen Handeln geht davon aus, dass jedes christliche Zeugnis und jeder Dienst immer vom Einzelnen ausgehen muss.

Zum Christsein und zum Kirchesein brauchen die Kirchen die anderen Christen und Kirchen mit ihren Erfahrungen und Traditionen. Sie beten füreinander und stärken einander, sie ergänzen und korrigieren einander, sie streiten und singen miteinander, sie lassen einander teilhaben an ihrer Frömmigkeit und ihrem Engagement, sie wundern sich über die Strukturen der anderen und ihre Armut oder ihren Reichtum im Vergleich zueinander. Sie ermöglichen einander einen anderen Blick auf die jeweils eigene Theologie und die jeweils eigene Sicht der Welt, sie nehmen Anteil an Freude und Leid. Sie grenzen einander nicht aus! Damit erleben sie Vielfalt, die als eine Bereicherung empfunden wird und das Leben jeden einzelnen schätzt und daher erleichtern und verbessern kann. Das ist Ausdruck der Wertschätzung der gesamten Schöpfung Gottes und gibt dem Geist der "Einen Welt" über den ökumenischen Ansatz eine Gestalt.

Für die Evangelische St. Georgsgemeinde Steinbach (Taunus) bedeutet dies, dass selbstverständlich ökumenische Gottesdienste mit ökumenischem Abendmahl gefeiert werden können. Dies umfasst auch die Mitgestaltung von Liturgie und Abendmahl durch Menschen anderer Konfession. Er ist deswegen für uns nicht weniger christlich. In diesem Verständnis hat auch die katholische Eucharistie einen gleichberechtigten Platz in Bezug auf das evangelische Abendmahl. So werden wir unserer ökumenischen Verantwortung in der ganzen Tiefe unseres Glaubens und unserer Rituale gerecht. Wie tief dabei die Ökumene mit unseren katholischen Schwestern und Brüdern geht, haben sie selbst in der Hand. Unsere Gastfreundschaft umfasst Geselligkeit, Gottesdienst und Abendmahl. Das entspricht unserer Gemeindevision 2025 "Gemeinde für alle!"
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Ökumenischer Gottesdienst zum Bürgerschoppen am Sonntag, 11. Juli 2012

Was vermissen wir,
was haben wir ersatzweise gemacht?
Pastoralreferent Christof Reusch begrüßt die Gottesdienstbesucher in der kath. St. Bonifatiuskirche mit Pfarrerin Tanja Sacher von der Ev. St. Georgsgemeinde, zum gemeinsamen Gottesdienst.

Christof Reusch spiegelt rückblickend und ironisch als "Miesepeter" die Zeiten der Coronakrise. Was haben wir in Zeiten des Verzichts und der Einschränkung so alles gemacht?

Aus Urlauben wurden Wanderungen. "Ich war viel im Freien, gehe gerne in die Natur. Das habe ich dann öfter gemacht - und ich habe mich in Ermangelung direkter Kontakte mit meinen Mitmenschen dabei ertappt, im Wald einen Baum zu umarmen! - So weit ist es schon gekommen!"

"Geh´ aus mein Herz
und suche Freud!"
Verhalten, vorsichtig, weniger gelöst, vielleicht mit Maske - so singt die Gottesdienstgemeinde mittlerweile wieder - Aber wir singen!

Die letzten eineinhalb Jahre haben Spuren hinterlassen. Wir nicken uns zu, statt uns zu umarmen, wir sind eher vorsichtig als spontan.

Trotz allem schicken wir unsere Herzen aus, Freude zu suchen! Vielleicht nicht an Gewohntem - aber an den vielen, erst jetzt neu entdeckten Dingen.

Pfarrerin Tanja Sacher predigt zum Gottesdienstthema
Die Coronazeit arbeitet noch in uns. Derzeit gönnt sie uns eine kleine, sehnlichtst erhoffte Erholungspause. Wir können kurz unsere Akkus aufladen bevor die Pandemie evt. wieder weiter wütet.

So wie heute im Gottesdienst, wollen wir wieder beisammen sein, uns unmaskiert wieder anlächeln, und in den Chor der anderen Stimmen unsere eigene Stimme hineintragen. Unsere eigene Sehnsucht zum Ausdruck bringen und unsere Herzen auf die Suche nach echter, aufrichtiger und bleibender Freude schicken, die wir für uns bewahren können.
Für die Menschen in unserer Stadt
Bürgermeister Steffen Bonk schließt sich den vorgetragenen und stillen Fürbitten an und bittet um Energie und Tatkraft damit die Stadt für die Menschen - und die Menschen für die Stadt da sein können - auch in schweren Zeiten.

Der Herr segne dich!
Am Ende des gemeinsamen Gottesdienstes gab es anstelle eines gesprochenen einen gesungenen Segen: "the blessing" - (Karen Jobe) vorgetragen von Melissa Bartl (Gesang) und Herbert Lüdtke (Klavier).

Im Anschluss an den Ökumenischen Gottesdienst ging es zum "Bürgerschoppen" vor dem Bürgerhaus. Äppler, Bier, Grillwurst und beschwingte Blasmusik trotzten der unstabilen Wetterlage, die die Gäste glücklicher Weise mit Regen verschonte. Bis 14 Uhr genossen etwa 100 Steinbacherinnen und Steinbacher das Beisammensein unter den vorsorglich aufgebauten Pavillons.
Text und Bild:Andreas Mehner - Ev. St. Georgsgemeinde Steinbach (Taunus)

Ökumenischer Gottesdienst zum ausgefallenen Stadtfest 2021

Ökumenischer Gottesdienst zum ausgefallenen Stadtfest in Steinbach (Ts.)
Eine Video-Produktion der Ev. St. Georgsgemeinde und der Kath. Gemeinde St. Bonifatius.

Wir danken herzlich für die Mitwirkung des Steinbacher Gewerbevereins
Musik: Moon River, Herr Deine Liebe, Lullaby of Birdland, Imagine, The Blessing

Klavier / Keyboard: Ellen Breitsprecher, Herbert Lüdtke Kontrabass: Clemens Mohr, Gesang: Melissa Bartl, Herbert Lüdtke; Kirchenchor der Ev. St. Georgsgemeinde

Kamera, Schnitt, Fotopool, Grafik Andreas Mehner
Ev. St. Georgsgemeinde Steinbach (Taunus) - Gemeindebüro - Untergasse 29 - 61449 Steinbach (Taunus)
Telefon: 06171 / 74876 - Telefax: 06171 / 73073 - E-Mail: buero@st-georgsgemeinde.de - Öffnungszeiten: Di. 16 bis 18, Do. 8 bis 12, Fr. 10 bis 12 Uhr
Spendenkonto: Raiffeisenbank Oberursel e.G. IBAN: DE89500617410100115878 BIC: GENODE51OBU
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